Seit langem stand auf meiner To do Liste ein Möbelstück, das ich im shabby chic look anmalen wollte – also auf Neudeutsch ein „shabby chic furniture“. Die Beiträge und Farben von Annie Sloan finde ich ganz wunderbar, jedoch ist der Preis für so ein Töpfchen chalk paint zu hoch, da ich ja noch nicht weiß, ob es denn überhaupt mein Metier ist. Deshalb habe ich im www nach Rezepten für Farben gesucht und mich für die DIY Methode entschieden. Wie immer, wenn man von Beitrag zu Beitrag hüpft, ist mir die Erfinderin meines Rezepts verloren gegangen und ich kann leider keine Verlinkung anbieten – aber ein Rezept, da ich Interessantes immer irgendwo auf ein Stück Papier kritzele…
Da mir ja jegliche Erfahrungswerte fehlen, habe ich die angegebene Menge versiebenfacht – das ergab so ca. 300 ml Farbe. Farbgrundlage ist eine schlichte weiße Latexfarbe, die im Normalfall abriebfest und abwischbar ist, aber man malt ja auch keine Möbel sondern Wände damit an. Also bleibt abzuwarten, wie es sich nun auf dem Möbelstück machen wird.
Das Möbel ist ein Regal/Konsole mit zwei Schubladen, aus Weichholz (Kiefer?) und seit vielen Jahren in unserer Teeküche im Büro beheimatet. Nach Umbau der Küche haben wir eine neue Verwendung gefunden (oder ich *hihi*) und es darf fortan in der Garderobe mit dem Spiegel um die Wette strahlen. Zugegeben, es ist nicht ein wirklich „altes“ und im shabby look anzutreffendes Möbel, aber … für den Selbstversuch optimal.
Zuerst habe ich die Schubladen von Innen bemalt. Das ging ganz flott, da die Farbe recht schnell trocknet – während ich die zweite Schublade anmalte, war die erste schon trocken und ich konnte gleich die zweite Schicht aufbringen.
Hier seht ihr den Korpus einmal gestrichen, sieht schon ganz gut aus, die Maserung und das Holz waren für meinen Geschmack aber noch zu sehr sichtbar.
Wenn ihr auf das Bild klickt, könnt ihr sehr gut die „Struktur“ der Farbe erkennen … leicht körnig, oder?
So, und während der Anstrich trocknete, kurz nach dem Frühstück geguckt …
an den Lilien vorbei …
links der Rose Guten Morgen gesagt …
und das waren die Früchte meines Begehrens …
mmmhhhhh, Walderdbeeren, lecker – danach ab zur Tochter nach Kiel. Wir wollten beim Schweden nach Stoff schauen … aber das ist eine andere Geschichte.
In der Zwischenzeit war das Möbel getrocknet und eine zweite Schicht Farbe konnte aufgebracht werden … allerdings musste ich die gleiche Menge noch einmal anrühren.
es sah schon ganz gut aus, aber auf der oberen Platte sah man „Kaffeeflecken“ durchscheinen – eine weitere Schicht war fällig
leider sind die „Kaffeeflecken“ trotzdem noch sichtbar 🙁
aber summa summarum sieht das Teil doch ganz ansprechend aus …
und der Spiegelrahmen hat auch noch etwas Farbe abbekommen … allerdings in weniger Schichten, dadurch kann man das Holz darunter noch leicht erahnen.
Mein Fazit:
Insgesamt haben sich die Kosten für die Farbe, den Gips und die Pinsel in Grenzen gehalten: Für Alles zusammen habe ich ca. 18 € ausgegeben. Da ich das Möbelstück nicht vorbehandelt habe (was ich ganz toll finde), war der Zeitaufwand auch relativ gering, das Streichen selbst ging ebenfalls flott von der Hand. Trockungszeiten musste ich nicht einhalten, sobald ich am Ende angekommen war, konnte ich vorne wieder beginnen. Das Holz des Möbelstücks war ohne irgendwelche Endbehandlung und deshalb hat es die Farbe wie ein Schwamm aufgesogen. Weniger gut hat mir gefallen, dass ich die „Kaffeeflecken“ einfach nicht überstreichen konnte – schuldet sicherlich auch der nicht ausreichenden Deckkraft der Farbe. Wahrscheinlich wäre ich mit einem Lack auf Wasserbasis besser bedient gewesen. Mit einem feuchten Tuch habe ich schon eine Wischprobe durchgeführt und die Farbe hat soweit gehalten. Allerdings ist die Oberfläche relativ rauh und ich frage mich, wie es mit dem Staubwischen klappen wird. Vielleicht wäre eine leichte Lack- oder Wachsschicht doch ganz gut gewesen – mal sehn. Es ist bestimmt nicht mein Letztesmal gewesen, aber ich werde das nächste Mal wahrscheinlich doch eine Farbe von Annie Sloan nehmen und dann die Oberfläche mit Wachs endbehandeln. Außerdem habe ich auf youtube noch weitere Methoden zur Herstellung einer selbstgemachten chalk style paint gefunden – leider zu spät, ich habe nämlich fertig!
Wie sind denn eure Erfahrungen? Ich freue mich über Kommentare und weitere „Rezepte“ für Möbelfarbe im shabby look.
Hallo Mira,
Das Möbelstück sieht klasse aus!
Und die Anleitung ist gut verständlich!
Ich persönlich mag es so gerne, wenn das Holz durchschimmert. Vllt hätte man den Kaffeefleck, wenn er nicht zu tief ins Holz eingezogen ist, etwas wegschleifen können.
Aber sonst, kann man das Rezept doch gut verwenden, oder?
P.s.: der Spiegel sieht auch toll aus. Wäre der nicht etwas für dein Nähzimmer 🙂
Liebe Grüße
Kristina 🙂
Hallo Kristina,
danke! Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich weiß jetzt, dass ich mein Nähzimmer ähnlich bearbeiten werde 😉 Vom Grundsatz passt das Farbenrezept, vielleicht würde ich es sogar noch etwas cremiger mit mehr Gipsanteil zubereiten – schau mer mal. Den Spiegel finde ich auch gut, beim nächsten Flohmarkt werde ich mal Ausschau halten ob sich so einer für kleines Geld finden lässt.